- Akupunktur und Moxibustion
- Tuina-Massage
- Schröpfen
- Medizinische Massage
- Klassische Massage
- Sportmassage
- Manuelle Lymphdrainage
- Fussreflexzonen-Massage
- Bindegewebsmassage
In China wird die Lebensenergie als „Qi“ bezeichnet. Wenn der Mensch gesund ist, fliesst die Lebensenergie in Harmonie, die Funktionen der einzelnen Organe und Yin/Yang befinden sich im Gleichgewicht.
Krankheiten sind auf eine Störung des harmonischen Flusses der Lebensenergie und des Yin/Yang-Gleichgewichts zurückzuführen. Durch eine Blockade der Lebensenergie können Schmerzen und Krankheiten verursacht werden.
Eine Akupunkturbehandlung hat das Ziel, den Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen, die Harmonie zwischen Körper und Seele wieder herzustellen und das Immunsystem zu stärken. Die Meridianpunkte sind Knotenpunkte des Energieflusses. Sie wurden von der Traditionellen Chinesischen Medizin empirisch über Jahrtausende entwickelt, erprobt und verfeinert. Auf den Meridianen befinden sich zahlreiche Punkte, über die das Fliessen von Qi beeinflusst werden kann. Bei der Akupunktur werden dünne Nadeln in bestimmte Punkte gestochen. Diese Stimulation kann eine Blockierung von Qi beseitigen, den Qi-Fluss stärken oder ableiten.
Bei der Moxibustion werden keine Nadeln verwendet, sondern man brennt über den Punkten Moxakraut ab. Durch die langsame Verbrennung entsteht eine milde, angenehme Wärme, welche die Akupunkturpunkte stimuliert. Darüber hinaus vertreibt Moxa Kälte und Feuchtigkeit aus den Meridianen.
Die Ohrakupunktur ist eine eigenständige Form der Akupunktur am Ohr. Die Methode beruht auf der Vorstellung, dass die Ohrmuschel einen auf dem Kopf liegenden Fetus widerspiegelt. Anhand dieses Bildes ergibt sich eine Repräsentation der Körperregionen und -organe in bestimmten Bereichen des Ohrs. Bei einer Fehlfunktion eines Organs wird an den entsprechenden Stellen am Ohr ein veränderter Hautwiderstand gemessen. Diese Veränderungen weisen darauf hin, welche Punkte des Ohrs zu behandeln sind. Durch die Behandlung der Punkte am Ohr lassen sich die Erkrankten Organe positiv beeinflussen.
Tui-Na-An-Mo ist eine Körpertherapie der Traditionellen Chinesischen Medizin. An-Mo heisst «drücken-streichen», Tui-Na «schieben-greifen».
Sie ist eine mit der Akupunktur verwandte Therapiemethode, wird aber nur mit den Händen ohne Einsatz von Nadeln praktiziert. Neben Muskeln, Bindegewebe und Gelenken werden auch die Energiebahnen, die so genannten Meridiane, berücksichtigt. Durch Impulse an den Meridianen wird der Energiefluss im Körper und damit auch in den Organen wieder harmonisiert. Die Tuina-Massage stärkt die Blutzirkulation und den Energiefluss.
Die Tuina-Massage kann in den verschiedensten Bereichen und bei diversen Beschwerden eingesetzt werden. Einige Beispiele sind Beschwerden des Bewegungsapparates, bei der Geburtsvorbereitung und -hilfe, bei Nervenleiden, oder bei der Sport- und Rehabilitationsmedizin. Sie eignet sich ebenfalls sehr gut für die Behandlung von Kindern.
Beim Schröpfen handelt es sich um ein ausleitendes Verfahren, das auf der „Säftelehre“ von Hippokrates beruht.
Hippokrates stellte sich vor, dass Krankheiten auf eine Verunreinigung oder schlechte Mischung der vier Körpersäfte: Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle zurückzuführen sind. Durch die Ableitung der schädlichen Säfte wird dem Körper die Möglichkeit zur Selbstreinigung gegeben, gleichzeitig werden Stoffwechsel und Immunsystem angeregt. Beim Schröpfen werden spezielle Schröpfgläser auf Reflexzonen des Rückens aufgesetzt, was einen Unterdruck erzeugt. Beim trockenen Schröpfen bleibt die Haut unverletzt, die Wirkung besteht vor allem in einer Förderung der Durchblutung.
Die Bezeichnung «Medizinische Massage» ist ein Sammelbegriff, unter dem verschiedene Behandlungstechniken aus dem Bereich der Massage und der Krankengymnastik zusammengefasst werden.
Die Vielfalt der Massagemethoden spiegelt sich auch im Berufsbild wieder: Die Ausbildung zum staatlich anerkannten Medizinischen Masseur mit Fachausweis des Schweizerischen Roten Kreuzes (FA SRK) beinhaltet das Erlernen der Klassischen Massage, der manuellen Lymphdrainage, der Bindegewebs- und der Fussreflexzonenmassage sowie der Techniken der Elektro- und der Hydrotherapie.
Durch eine Massage werden die massierten Muskeln und Sehnen gedehnt und entspannt. Darüber hinaus fördert eine Massage die Durchblutung, steigert den Muskeltonus und die Motorik der Lymphgefässe und wirkt sich positiv auf das Kreislauf- und das Immunsystem aus. Dadurch können Verspannungen gelöst und Schmerzen gelindert werden. Die Art, Reihenfolge und Intensität der Handgriffe richtet sich nach der angewandten Methode und den Bedürfnissen des Patienten.
Bei der klassischen Massage werden mit den Händen Druck- und Zugreize auf Gewebe und Muskeln ausgeübt. Dadurch erzielt man zum einen eine direkte körperliche Wirkung,da die verkrampfte Muskulatur gedehnt und entspannt wird.
Zum anderen kann die Massage auch körperliche Funktionen wie Herzschlag, Blutdruck oder Verdauung positiv beeinflussen. Bei der klassischen Massage werden im Wesentlichen vier Grundtechniken angewendet: Streichung (Effleurage), Knetung (Petrissage), Reibung (Friktion) und Klopfen (Tapotement).
Die Sportmassage ist eine Ergänzung zu klassischen Massage.
Hier verwendet man die Griffe der klassischen Massage, sowie weitere Ergänzungsgriffe und geht auf die Bedürfnisse des Sportlers, sowie die speziellen Probleme beim Sport ein. Es werden die Phasen vor, während und nach dem Wettkampf abgedeckt und individuell auf die Sportart, den Sportler und die wechselnden Zielsetzungen im Sport angepasst. Das Ziel der Sportmassage ist, neben dem Erkennen und Beseitigen von leistungsmindernden Zuständen, eine günstige Beeinflussung der Körperfunktionen des Sportlers insbesondere des Bewegungsapparates zu behandeln, so dass eine hohe Elastizität und Geschmeidigkeit erreicht wird.
Die manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Massagetechnik, mit der Lymphstauungen im Gewebe beseitigt werden können.
Entwickelt wurde die Methode vom dänischen Physiotherapeuten Emil Vodder. Das Lymphgefässsystem des Körpers nimmt Gewebeflüssigkeit (Lymphe) auf und leitet sie in die Blutgefässe ab. Eine gestörte Funktionsfähigkeit dieses Drainagesystems führt zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Zwischenzellräumen (Ödeme).
Bei der manuellen Lymphdrainage massiert der Therapeut mit sanftem Druck das Unterhautgewebe in Richtung des Lymphabflusses, das heisst zu den regionalen Lymphknoten hin. Mit Pump-, Dreh- und Schröpfgriffen sowie kreisförmigen Bewegungen wird jeweils die Haut gegen die Unterhaut verschoben und leicht gedehnt. Dadurch wird die Motorik der Lymphgefässe angeregt und der Abtransport überschüssiger Gewebsflüssigkeit erleichtert.
Bei der Fussreflexzonen-Massage soll durch die Behandlung der Füsse der gesamte Körper positiv beeinflusst werden.
Die moderne Fussreflexzonen-Massage wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt William Fitzgerald entwickelt. Jedes Organ spiegelt sich in einem bestimmten Areal oder Reflexpunkt auf den Fusssohlen und an den Händen wieder. Aufgrund dieser Zusammenhänge ist es möglich, durch Druck auf einen Reflexpunkt am Fuss auch weiter entfernt liegende Körperbereiche zu beeinflussen. Zu Beginn einer Fussreflexzonen-Massage beurteilt der Therapeut die Füsse und erstellt einen Tastbefund. An den Reaktionen des Patienten erkennt der Therapeut die behandlungsbedürftigen Bereiche.
Bei der Bindegewebsmassage handelt es sich um eine Massagetechnik, die in den zwanziger Jahren von der Krankengymnastin Elisabeth Dicke entwickelt wurde.
Die Bindegewebsmassage basiert auf der Theorie der Reflexzonen: Die inneren Organe stehen über Nerven mit bestimmten, klar umgrenzten Hautgebieten (Reflexzonen) in Verbindung. Aufgrund dieser Nervenverbindungen verändert sich bei einer Erkrankung eines inneren Organs auch die entsprechende Reflexzone, beispielsweise entstehen Verdickungen oder Verhärtungen im Bindegewebe der Unterhaut.
Mit der Bindegewebsmassage wird das betroffene Unterhautbindegewebe behandelt. Dabei werden einerseits lokal Verspannungen und Verhärtungen gelockert. Andererseits beeinflusst die Massage auch entfernt liegende Organe und Körpergebiete, die mit der behandelten Reflexzone in Verbindung stehen.